Neue Kirche Bleistiftzeichnung


 

Hochaufragend über die Häuser von Wismar - so bestimmte die St. Georgen Kirche durch Jahrhunderte das Bild der westlichen Altstadt. Die St. Georgen Kirche ist die letzte der 3 gotischen Großkirchen in Wismar. Sie entstand in ihrer heutigen Form zwischen ca. 1440 und 1550 als dreischiffige Basilika mit Querhaus. Der Turm wurde nie vollendet.

Im April 1945 erhielt die Kirche 2 schwere Treffer durch Luftminen, so dass nach Kriegsende nur für kurze Zeit, bis zur Einweihung der Neuen Kirche, weitere Gottesdienste in der schwer beschädigten Kirche abgehalten wurden. Als Übergangslösung geplant, wurde für die Kirchengemeinden St. Marien und St. Georgen eine Notkirche des Architekten Otto Bartning errichtet, die allerdings bis heute das Zentrum des kirchengemindlichen Lebens unserer Kirchengemeinde bildet.

Bis 1989 verfiel die Kirche zur Ruine. Der Dachstuhl war überall zusammengebrochen, Fenster und Türen fehlten gänzlich, durch die zerbrochenen Gewölbe im Langhaus blickte man in den Himmel. Auch wenn sich bereits 1987 der Förderkreis St. Georgen e.V. gründete und erste Initiativen zum Erhalt von St. Georgen und der erhaltenen Ausstattung auf den Weg brachte, wurde mit der Sanierung erst 1991, ausgelöst mit dem Einsturz des Nordgiebels, durch das Engagement der "Deutschen Stiftung Denkmalschutz" und auf Initiative der Hansestadt Wismar begonnen.

Gut 10 Jahre später war die Restaurierung weit vorangeschritten. Die Sanierung der Gewölbe war eine handwerkliche Meisterleistung. Insbesondere sie geben dem Kircheninneren seinen monumentalen Raumeindruck zurück. Die eigentliche Sanierung ist seit 2010 abgeschlossen. Restliche Bauarbeiten gelten der weiteren Vervollkommnung - so wurde 2012/13 auf dem Turmstumpf eine Aussichtsplattform eingerichtet, die seit 2015 durch einen Fahrstuhl erreichbar ist.

Seit 2008 steht die St. Georgen Kirche, ebenso wie St. Nikolai und St. Marien, im Eigentum der Hansestadt Wismar, die sie als Sondervermögen in eine dafür gegründete Stadtkirchenstiftung eingebracht hat.

Die Basilika wird heute durch unsere Kirchengemeinde und die Hansestadt gemeinsam genutzt. Dabei nutzt unsere Kirchengemeinde die St. Georgen Kirche für konzertante Veranstaltungen, Andachten und Gottesdienste.

Für die Sanierung der Kirche und die Restaurierung ihrer Kunstschätze und Ausstattung engagieren sich neben der Hansestadt vor allem zwei Vereine: der Förderkreis St. Georgen zu Wismar e. V und der Aufbauverein St. Georgen e. V.

Im Januar 2018 konnte unsere Gemeinde nach einer langen Abstimmungsphase einen Raum für Besinnung in einer der Südkapellen einrichten. Dieser bietet nun den Besuchern der St. Georgen Kirche die Möglichkeit zu Andacht, Ruhe und Besinnung.